Nürnberg in der Zeit zwischen den Jahren 1932 und 33. Die Bing Spielwarenwerke AG in der Stephanstraße (in diesem historischen Industriegebäude befindet sich heute das Theater rote Bühne).
In den Kellerräumen der kurz vor dem Konkurs stehenden Firma befindet sich 1931 ein kleines Privattheater. Julia Kempinsky, selber Künstlerin, leitet diese Bühne, die sie 1925 gegründet hat. Es finden dort Kabarett-Vorstellungen, Chanson-Abende, Komödien und Tanzshows zu Jazzmusik statt. Julia Kempinsky manövriert ihre bunte Darstellertruppe durch die schwere Zeit der Weltwirtschaftskrise. Die Zuschauer können in Naturalien bezahlen und bringen im Winter Brennholz und Kohle mit. Dafür werden Sie von den Theaterleuten mit einem lebens- und farbenfrohen Programm belohnt, durch Kabarettisten zum Lachen und Nachdenken gebracht und können so für einige Stunden ihren grauen Alltag vergessen. Viele Künstler sind Juden oder kommen aus dem Ausland. Natürlich verspüren sie den steigenden Antisemitismus und die Stimmungsmache und Hetze der Nationalsozialisten. Hinter den Kulissen zeigt sich eine brisante und emotional höchst aufgeladene Konstellation. Wie sich die explosive politische und wirtschaftliche Lage auf die Einzelschicksale der Protagonisten auswirkt, konkret hier im Nürnberg der damaligen Zeit, zeigt dieses Stück. Da der Zuschauer den weiteren geschichtlichen Verlauf kennt, ist es spannend, wie die Personen des Stückes die Lage in ihrer Situation einschätzen, welche Schlüsse sie daraus ziehen und wie sie sich letztlich verhalten werden...
Wiederholt sich die Geschichte zwangsläufig, oder kann jeder im Kleinen eine Veränderung bewirken, dies zu verhindern? Wie schafft man es, über den eigenen Tellerrand zu blicken, vorrausschauend zu denken und angstfrei und tolerant zu leben?
Ähnlich wie im Musical Cabaret, nach der Romanvorlage von Christopher Isherwood, soll eine Revue mit hohem Unterhaltungswert und bekannten Melodien verwoben werden mit einer tiefgründigen, berührenden und nachdenklich stimmenden Geschichte. Beheimatet im Nürnberg der damaligen Zeit mit einem hohen Anteil an historischen Fakten, Orten und Personen.
Als wissenschaftlichen Berater und Experten der damaligen Zeit konnten wir den wissenschaftlichen Mitarbeiter des Dokumentationszentrums, Dr. Eckart Dietzfelbinger, gewinnen.
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uns über jede Unterstützung!
Spendenkonto:
Kontoinhaber: Kulturverein rote Bühne e.V.
Volksbank Raiffeisenbank Nürnberg eG
IBAN: DE50760606180006426964
BIC: GENODEF1N02
Verwendungszweck: BLECHTÄNZERIN
Projekt: Uraufführung eines historisch-fiktiven Musiktheaters
Realisierung:
im März 2016 durch das Theater rote Bühne mit professionellen, teils überregional bekannten Darstellern, Tänzern und Sängern
Kurzinhalt:
Ein Nürnberger Kellerkabarett kämpft kurz vor der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten ums Überleben. Ist die frühere Bekanntschaft der Prinzipalin mit dem Frankenführer Julius Streicher Fluch oder Segen?
Textbuch:
Das Theaterstück schreiben der renommierte Autor und Regisseur Christian Schidlowsky gemeinsam mit der Leiterin der roten Bühne Julia Kempken unter historischer Beratung von Dr. Eckart Dietzfelbinger (Doku-Zentrum Nürnberg)
Regie: Christian Schidlowsky (Mitbegründer des Theaters Pfütze Nürnberg)
Darsteller: siehe Ensemble
Musik:
Jazzmusik der 20er bis 30er Jahre und Deutsche Chansons aus gleicher Zeit, gespielt von einem live Orchester mit 4 Musikern
Premiere: 27. Februar 2016
Spieldauer: ca. 150 min. inkl. Pause